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Familie Wieruszowski, Helmstedter Straße 24
Stolperstein zur Familie Wieruszowski, Helmstedter Str. 24/ Interview und Podcast durch den Kurs „Käthe-für-Toleranz“ (Käthe-Kollwitz-Gymnasium) und dem WuV-Kurs der Grundschule am Teutoburger Platz des Jahres 2023/24
Die Familie Wieruszowski wohnte in der Helmstedter Str. 24, Berlin-Wilmersdorf. Die Familie bestand aus den Eltern Florentina und Salo Wieruszowski und deren zwei Söhnen, Rudi und Ernst. Die Familie stammte aus Breslau und ist Anfang der 30er Jahre nach Berlin gezogen. Der Vater Salo besaß eine Hutfabrik. Nur Rudi konnte im März 1939 in die USA auswandern, er hatte es geschafft ein Visa zu bekommen. Salo, Florentina und auch der jüngere Bruder Ernst überlebten die Nazi-Zeit nicht.
Im Folgenden gibt es ein Interview mit Ernest Weir, dem 1950 geborenen Sohn von Rudi Wieruszowski, der sich in den USA aufgrund der Schwierigkeiten bei der Aussprache dort Weir nannte.
Rudis Sohn Ernest war im März diesen Jahres in Berlin, um an einem Deutsch-Kurs teilzunehmen und wir, der Kurs "Käthe-für-Toleranz" nutzten die Gelegenheit ihn zu interviewen. Ernie, so nennt er sich, konnte nur wenig über seine Großeltern Salo und Florentina erzählen, spürte jedoch, so hat er es uns erzählt, als kleines Kind, wie schrecklich die Zeit in Deutschland für seine Familie gewesen sein musste und hatte als kleiner Junge in Los Angeles Alpträume und Angst vor den Nazis. Im Interview erzählte er uns, dass er mit deutschem Fussball und Essen aufgewachsen ist und auch dass er seinen Traum verwirklichen konnte Winzer zu werden.
Die Interviews haben wir im März 2024 geführt. Ernie sprach ziemlich gut deutsch und wir wünschen im alles Gute und liebe Grüße nach Kalifornien.
Podcast deutsch:
Marie Spiegelglas und Margit Benedik -
Hauptstraße 5, Berlin-Schöneberg
Interview mit George Shefi, der Stolpersteine für seine Mutter, Marie Spiegelglas und seine Tante, Margit Benedik, verlegen ließ. Sie lebten zusammen in der Hauptstraße 5, Berlin-Schöneberg.
Wir, die Klasse 6c, haben Ende April 2024 ein Interview mit George Shefi geführt. George lebte als Kind in den 30er Jahren mit seiner Mutter Marie Spiegelglas und seiner Tante Margit Benedik in der Hauptstraße 5 in Berlin-Schöneberg.
Nach der Reichspogromnacht hatte seine Mutter sich entschlossen, ihren 7-jährigen Sohn George mit einem Kindertransport nach England zu einem entfernten Verwandten zu schicken. George fuhr Ende Juni 1939 von Berlin-Friedrichstraße aus ab.
Als George 13 Jahre alt war, ging er nach Kanada zu einem anderen Onkel, danach über die USA nach Israel. Dort hat er eine Familie gegründet, mit der er in Israel lebt. All das erzählte uns George im Interview. Ausschnitte davon und mehr über George Shefi könnt ihr in unserem Podcast hören.
Podcast deutsch:
The class 6c interviewed George Shefi end of April 2024 per Videocall.
He told us that he lived in Berlin-Schöneberg Hauptstraße 5 and that his mother decided to send him to England with a so called Kindertransport. George was 7 years old as he left his mother and the last time he saw her was the 24. July 1939, when she waved him in Grunewald-Station in Berlin to say goodbye. Of course both did not know at this time that this was the last time they saw each other.
George told us a lot about the Kindertransport and as his mother was telling him, that it will be a interesting and exciting journey to England he remembered this journey like this. We know the end of it and this makes this journey even more sad.
George could build a new family in Israel. He is still telling his story to young children and takes all his power so that it will never happen again. We hope that many people listen to this podcast and help as well, that this all will never happen again.
Podcast English:
Familie Schilobolski - Zehdenicker Straße 24
Die Familie Schilobolski wohnte seit 1934 in der Zehdenicker Str. 24. Sie hatten sechs Kinder. Erna, Rosa, Leo, Erich, Selma und Amanda.
Die älteren Töchter Erna und Rosa wanderten Anfang der 30er Jahre ins heutige Israel aus.
Als es für die jüdische Familie immer schlimmer wurde, haben die Eltern die jüngere Tochter Amanda mit dem Kindertransport nach England geschickt, wodurch sie überlebt hat. Leo konnte auch überleben, er blieb bis zu seinem Lebensende in England.
Für die Eltern und die Kinder Erich und Selma, ihrer kleinen zweijährigen Tochter Rahel und Selmas Ehemann Leo Levinsky gab es leider keine Rettung aus dem Nazi-Regime.
Wir hatten im WuV-Kurs ein Interview mit Naomi geführt, der Tochter von Amanda. Amanda ging nach dem 2. Weltkrieg von England nach Israel.
Das Interview haben wir in Englisch geführt und Naomi hat uns zur Geschichte ihrer Mutter auch die ihres Vaters erzählt. Er ist in Auguststraße in Berlin aufgewachsen und schon Anfang der 30er Jahre ins spätere Israel gezogen und hat damit im Gegensatz zu Naomis Mutter Amanda nicht so eine schreckliche Erinnerung an Berlin. Er ist später mit seiner Tochter Naomi öfter nach Berlin gereist und Naomi hat dabei Berlin lieb gewonnen. Ihre Mutter Amanda wollte nie wieder in ihre alte Heimat zurück, sie hat hier leider ihre Eltern, zwei Geschwister und die kleine Nichte, die sie nie sehen konnte, verloren.
So waren wir auch zur Stolpersteinverlegung am 7. Oktobereingeladen. Naomi war sehr traurig, nicht nur wegen der Geschichte früher, sondern weil ihr Kibbuz früh morgens am 7. Oktober von Terroristen überfallen wurde. Sie hatte dies kurz vor der Feierlichkeit über ihr Handy erfahren und war voller Entsetzen und Angst um ihre Nachbarn zuhause. Unser Lied „Sag mir wo die Blumen sind“ hat demnach immer noch eine sehr große Bedeutung.
Podcast deutsch:
Podcast English:
Familie Ackerhalt - Mendelsohnstraße 13
Am 10. Mai 2023 waren wir als Klasse 6b bei der Stolpersteinverlegung der Familie Ackerhalt eingeladen. Wir haben das Programm mit zwei Liedbeiträgen begleitet. Frau Esther Schiff, geborene Ackerhalt, war selbst nun im Alter von 101 Jahren von Israel nach Berlin geflogen, um für ihre Eltern und ihre drei Geschwister Stolpersteine vor ihrer ehemaligen Wohnung in der Mendelsohnstraße 13 zu verlegen. Es war sehr bewegend zu sehen, wie Frau Schiff im hohen Alter für ihre Familienangehörigen diesen langen Weg auf sich nahm.
Wir haben uns alle weiß angezogen, so wie die Familie aus Israel auch, sie kamen mit fast 40 Angehörigen.
Auch Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz- und Heinrich Schliemann Gymnasiums waren dabei. Die Erzählung über das Leben der Familie Ackerhalt haben diese SchülerInnen gemacht. Wir, die 6b haben das Interview dazu durchgeführt.
Anbei dieser gemeinsam entstandene Podcast:
Podcast deutsch:
Familie Salane - Lottumstraße 17
Die Familie Salane lebte in der Lottumstrasse 17. Wir haben den Sohn von Gustav und Erna Salane, Günter Salane interviewt, der als Kind bis zum Alter von 10 Jahren in Berlin lebte. Seine Mutter Erna war jüdisch und der Vater Gustav christlich. Obwohl Gustav Salane zur Zwangsarbeit in ein Konzentrationslager nach Halle musste und die Mutter mit den drei Kindern mehrmals abgeholt werden sollte, hatten sie zum Glück alle überlebt. Auch weil sowohl die Nachbarn im Haus als auch Freunde geholfen hatten. Shira, die Tochter von Günter, erzählte, dass sogar ein Nachbar, der Mitglied der nationalsozialistischen Partei war, einmal die Abholung von Erna und den drei Kindern verhindert hatte.
Die ganze Familie ist 1949 nach Israel ausgewandert. Das Interview führten einige Kinder der jetzigen 6c und den Podcast machte der WuV-Kurs 5a/5b im Dezember 2022. Geholfen dabei hat die Tochter Günter Salanes, Shira, die extra zum WuV-Kurs kam. Vielen Dank dafür.
Podcast deutsch:
The familiy Salane lived in Lottumstraße 17, near to our school.
We had an interview with Günter, the son of Gustav and Erna Salane. He left Berlin 1949 with his parents and was 10 years old then.
Günters mother was Jewish and his father Christian. His father was sent to a KZ to Halle, because he refused to work for the Nazi-Rule. His mother could stay in the flat in Lottumstraße and could escape the Nazis by leaving her flat early and coming back late and because neighbors helped. This story is like a wonder.
They all went to Israel in 1949. The daughter from Günter was here in our course.
Thanks a lot to her and to her father Günter, who did this interview via Videocall. We could hear that he has a berlin dialekt even now.
Podcast English:
Familie Horowitz - Mendelsohnstraße 10
Der WuV-Kurs „Stolpersteine“ hat einen neuen Podcast gemacht zur Familie Horowitz.
Dabei haben wir sogar drei verschiedene Interviewpartner gehabt und viele Informationen von ihnen bekommen. Einmal Dieter aus der Stolpersteingruppe Prenzlauer Berg. Dann die Tochter Orna von der zum Glück überlebenden Charlotte Horowitz. Charlotte war als Kind bei einer katholischen Familie in Belgien (die Familie des örtlichen Bürgermeisters) versteckt. Dieses Interview ist bei der Feierlichkeit am Stolperstein entstanden, weshalb man im Hintergrund noch alle anderen Menschen hört. Die zwei Töchter von Charlotte kamen extra aus Israel für diese Feier und wir haben das Interview in Englisch geführt.
Und dann haben Kinder der 6b noch ein Interview geführt mit Manny, dem 91jährigen Cousin von Manfred Horowitz (das ist der Bruder von Charlotte), der heute in Denver lebt und noch richtig gut deutsch spricht.
„Wir vom WuV-Kurs und der 6b sagen vielen, vielen Dank für die Zeit, die Sie sich für uns genommen haben.“
Podcast deutsch:
Pupils from our school tell the biografies now as well in English. So more people can listen to them. Especially the relatives from Israel and USA can now understand the Podcasts of their family history. We want to say thank you a lot for sharing your family history and the private details with us. Now we can better understand what happened in those days.
Here the English Version of the family Horowitz, spoken by pupils from class 6b.
Podcast English:
Familie Süssmann - Straßburger Straße 60
Podcast deutsch:
Familie Zeisler - Templiner Straße
Mit der Familie Zeisler fühlen wir uns ganz besonders verbunden; mit diesen Stolpersteinen vor unserer Schule begann unser Projekt.
Podcast deutsch:
Thanks to Moran Oren we know a lot about her grandfather’s family Zeisler. And thanks to Moran we started to interview relatives and through this the idea doing Podcasts was born. As Moran and all her family does not speak German anymore, they can listen to our Podcast now in english. Two pupils from class 6b did translate it all alone.
Podcast English:
Eva Evans - Wilmersdorf
Frau Eva Evans, geborene Klopstock, musste nach den Novemberpogromen 1938 als Jugendliche mit ihren Eltern Annie und Felix Klopstock aus Berlin fliehen.
Die Familie wohnte in der Kaiserallee 24 (heute Bundesallee) in Berlin Wilmersdorf in einer großen Wohnung, in der sich auch die Praxis des Vaters Felix Klopstock befand, der ein Spezialist für Tuberkulose war. Die beiden älteren Kinder Fritz und Lilly waren aufgrund der Unmöglichkeit in Deutschland mit jüdischer Religion eine Zukunft zu haben bereits in die USA und nach Palästina ausgewandert, dafür haben die Eltern gesorgt. Der Vater selbst wollte nicht aus Deutschland weg, die Familie stammte aus Thüringen und Bayern und fühlte sich durch und durch deutsch. Der Vater war davon überzeugt, dass sie die Hitler-Zeit überstehen würden, zum einen weil er aus dem 1. Weltkrieg das Eiserne Kreuz 1. Klasse besaß, was ihm zunächst noch einen gewissen Schutz bot und zum anderen, weil er überzeugt war "Hitler wird nicht dauern", so formulierte es Frau Evans im Interview mit uns. Auch Eva war zunächst in gewisser Weise durch dieses Eiserne Kreuz ein wenig geschützt, so durfte sie auf ihrer Schule bleiben und musste nicht wie die anderen Kinder mit jüdischer Religion die Schule verlassen. Ab November 1938 gab es jedoch für alle Menschen mit jüdischer Religion keinerlei Schutz mehr und Eva meinte im Interview, es wäre der größte Fehler ihres immer so intelligenten Vaters gewesen, dies nicht zu erkennen und nicht früher auszuwandern. Auch ihr Vater wurde in der Reichspogromnacht von Nazis abgeholt und wie tausende anderer jüdischer Männer nach Sachsenhausen gebracht. Die Befreiung aus Sachsenhausen war nach größten Anstrengungen zum Glück seiner Ehefrau Annie gelungen, die Visa-Papiere vorzeigen konnte. Damit konnte die Familie nach England ausreisen, wohin der Bruder Annies, Otto Kahn-Freund bereits zu Beginn der Hitler-Zeit emigrierte.
Im folgenden Podcast hat die Klasse 6a sich mit der Geschichte der Familie Klopstock nach der Flucht aus Berlin beschäftigt und Frau Evans, die inzwischen bereits 100 Jahre alt ist, in einem Video-Call zu den Ereignissen bezüglich der Flucht und ihres Lebens in England befragt.
Frau Evans erzählte dabei auch persönliche Geschichten und von ihrem beruflichen Werdegang in England, der mit dem von der Queen Elisabeth erteilten MBE geehrt wurde. Die Energie und die Offenheit für Neues die Frau Eva Evans ausmacht, ist immer noch in ihren Interviews zu spüren.
Wir danken ihr herzlich für das Interview und wünschen ihr viel Gesundheit und Freude weiterhin im Kreise ihrer Familie in England.
Podcast deutsch:
Im Rahmen unseres Stolpersteinprojekts hat nun auch das Käthe-Kollwitz-Gymnasium gemeinsam mit dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium ein Interview mit Frau Eva Evans geführt. In dem längeren Interview kann man viel über die Zeit damals erfahren und kann besser verstehen, warum jüdische Berlinerinnen und Berliner nicht früher versucht haben zu fliehen.
Interview in 4 Teilen
Eva Evans had to flee from Berlin as a teenager with her parents Annie and Felix Klopstock after the November pogroms in 1938.
The family lived at Kaiserallee 24 (now Bundesallee) in Berlin Wilmersdorf in a large apartment, where her father Felix Klopstock had his practice and where he worked as a doctor and as a specialist in tuberculosis. The two older children, Fritz and Lilly, had already emigrated to the USA and Palestine due to the impossibility of having a future in Germany with a Jewish religion. The father himself did not want to leave Germany, the family came from Thuringia and Bavaria and felt German through and through. The father was convinced that they would survive the Hitler era, firstly because he had the Iron Cross 1st Class from the First World War, which offered him a certain degree of protection, and secondly because he was convinced "Hitler won't last", as Mrs Evans told us in the interview. Eva was also protected to a certain extent by this Iron Cross, so she was allowed to stay at her school and did not have to leave like the other children with a Jewish religion.
From November 1938 on there was no longer any protection for all people of the Jewish religion and Eva said in the interview that her father, who had always been so intelligent, had made the biggest mistake in not realising this and not emigrating earlier. Her father was also picked up by Nazis on the Reichspogrom-Night and taken to the KZ Sachsenhausen like thousands of other Jewish men. Fortunately, his wife Annie managed to get her husband out from the KZ after great efforts as she was able to show visa papers. This enabled the family to leave for England, where Annie's brother, Otto Kahn-Freund, had already emigrated at the beginning of the Hitler era.
In the following podcast, Class 6a looked at the history of the Klopstock family after their escape from Berlin and interviewed Mrs Evans, who is now 100 years old, in a video call about the events surrounding their escape and their new life in England.
Mrs Evans also told us some personal stories and something about her professional career in England, which was honoured with the MBE by Queen Elizabeth. The energy and openness to new things which characterise Mrs Eva Evans can still be felt in her interviews.
We would like to thank her warmly for the interview and wish her health and happiness with her family in England.
Podcast English:
Ida Judith Bamberger - Fehrbelliner Straße 92
Frau Ida Bamberger war Leiterin des ehemaligen jüdischen Kinderheimes.
Podcast deutsch:
Podcast English:
Ruth und Gittel Süssmann - Christinenstraße 35
Ruth und Gittel waren kleine Mädchen, die verraten wurden.
Podcast deutsch:
Martha Sussmann - Lottumstraße 7
Frau Martha Sussmann war Besitzerin des Hauses und ehemals Prokuristin - sie war also in hoher Position - bei der Firma AEG.
Podcast deutsch:
Familie Fuss - Fehrbelliner Straße 81
Herr Fuss war Schneidermeister. Seine beiden Töchter waren Schulkinder und hießen Thea und Ruth.
Podcast deutsch: