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Wie alles begann
Im Jahr 2013 erhielt unsere Schule einen Brief aus Israel. In diesem Brief stellte sich Moran Oren, eine junge Frau aus Haifa vor, deren Großvater Herbert Zeisler in den 30er-Jahren als Kind in der Templiner Straße 5 gewohnt hatte; genau dort, wo heute unsere Schule steht. Herbert Zeisler und seine Geschwister Hilde, Rahel und Daniel spielten damals mit ihren Freunden auf dem Teutoburger Platz und besuchten die Schulen in der Kastanienallee und in der Auguststraße.
Moran Oren äußerte in ihrem Brief den Wunsch, mit uns in Kontakt zu kommen. Im Jahr 2012 hatte sie initiiert, dass in der Templiner Straße Stolpersteine zum Gedenken an ihre Familie gesetzt wurden.
Herbert (damals 15 Jahre alt) und seine Schwestern Hilde und Rahel konnten rechtzeitig aus dem faschistischen Deutschland nach Israel und England fliehen. Ihre Eltern, Jetti und Josef Zeisler, und der kleine Daniel flohen erst nach Polen. Dann wurden sie in Konzentrationslagern umgebracht. Herbert erzählte uns, dass er noch oft an seine Eltern und seinen Bruder denkt. Es bedeute Herbert viel, dass es nun wenigstens die Stolpersteine gibt, die an seinen Bruder und seine Eltern erinnern.
Im Juni 2013 begann die damalige Klasse 1c, diese Stolpersteine zu pflegen. Seitdem gibt es einen regen Austausch zwischen der Familie Zeisler und unserer Schule.
In vielfältigen Projekten im Rahmen des Sach-und Lebenskundeunterrichts erfuhren die Kinder verschiedener Klassenstufen vom Schicksal dieser Familie und anderer jüdischer Menschen in den Jahren des Nationalsozialismus.
Unser Podcast-Projekt
Das Podcast-Projekt startete dann in der Homeschooling-Zeit während der Pandemie. Nun konnten Interviews per Videocall zunächst mit den Verwandten des Stolpersteins der Familie Zeisler (wohnhaft in Israel) geführt werden.
Außerdem waren in der Zeit der Pandemie die Museen geschlossen; die Stolpersteine, eins der größten Denkmäler weltweit, waren jedoch frei zugänglich.
Aus dieser schwierigen Zeit wuchs die Idee, die Stolpersteine zum Sprechen zu bringen. Die Kinder machen dafür aus den Interviews mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen oder deren Verwandten kleine Podcasts, sie erzählen darin die Lebensgeschichten der ehemaligen Berlinerinnen und Berliner.
Seither gibt es immer wieder Videocalls; der WuV-Kurs Stolpersteine wurde eingerichtet und andere Schulen machen inzwischen mit. Diese Videocalls wurden sogar von unserem ehemaligen Bundespräsidenten und der ehemaligen Queen aus Großbritannien gelobt.
Das Projekt „Stolpersteine zum Sprechen bringen“ ist inzwischen auf der berlinHistory-App, die mit folgendem
Link kostenlos heruntergeladen werden kann.
berlinHistory-App
Präsentation über die Familie Zeisler
Herberts Enkeltochter Moran hat unsere Schule schon zweimal besucht. Diese Besuche waren sehr bewegend und es werden hoffentlich noch weitere folgen. Moran hat für uns freundlicherweise eine Präsentation erstellt, in der man die Familie und ihren Lebensweg näher kennenlernt.